Am 26. August 2022 nimmt Emma Spitz die Skaftö Open im Rahmen der Ladies European Tour in Angriff und wird dabei erstmals ihre Tees als Proette in den Boden stecken. Grund genug um eine mehr als erfolgreiche Amateurkarriere noch einmal Revue passieren zu lassen.
Emma Spitz kam 10. April 2000 in Wien zur Welt und wuchs in unmittelbarer Nähe zur prächtigen Anlage des GC Schloss Schönborn in Niederösterreich auf. Mit 8 Jahren entdeckte sie schließlich, auch aufgrund der räumlichen Nähe, ihre Liebe zum Golf, die sie nicht mehr losließ. Früh war klar, dass das ohnehin sportliche Mädchen – unter anderem spielte sie auch Eishockey – ein außergewöhnliches Ballgefühl hatte, dass auch rasch bei Turnieren zu ersten großen Erfolgen führte.
Im Niederösterreichischen Landeskader „herangereift“ wurde sie bereits im zarten Alter von nur 13 Jahren starke 4. bei der Österreichischen Matchplay Meisterschaft und 11. bei den Nationalen Offenen Meisterschaften. Im selben Jahr wurde sie sogar U14 Staatsmeisterin im Matchplay und Strokeplay und gewann die U13 English Girls mit sagenhaften 15 Schlägen Vorsprung.
In ähnlicher Tonart ging es in den nächsten Jahren weiter und langsam aber sicher wurden die Regale daheim etwas knapp, angesichts der schieren Menge an Pokalen. Dass es nur noch eine Frage des „Wann“ und nicht des „Ob“ sein wird, dass Emma in den Profizirkus wechselt, war schließlich wohl 2015 endgültig klar, denn sie sicherte sich mit gerade mal 15 Jahren den Sieg bei der Nationalen Offenen Meisterschaft und krönte sich darüber hinaus noch dazu bei den Italian Ladies Amateur Championship zur Siegerin.
2016 folgte schließlich nicht nur eine erfolgreiche Titelverteidigung bei der Nationalen Offenen Meisterschaft, sondern auch die erste Teilnahme am Juniors Ryder Cup für Team Europe im Kräftemessen mit den USA in Minnesota. Ein Jahr später war Emma wieder Bestandteil eines europäischen Teams, denn sie verstärkte das europäische Aufgebot in Iowa beim Junior Solheim Cup.
Die Erfolge blieben naturgemäß auch den Scouts der großen Colleges in den Vereinigten Staaten nicht verborgen und die junge Niederösterreicherin entschied sich schließlich für die UCLA, wo sie mit dem College Teams der Bruins auf Birdiejagd ging. Besondere Highlights waren mit Sicherheit in den Jahren 2019, 2021 und 2022 die Teilnahmen an den Augusta National Women’s Amateur am Masters Schauplatz in Augusta, wo Emma jedes Mal den Cut schaffte und bei den letzten beiden Ausgaben sogar voll um den Sieg mitspielte.
Aufgrund ihrer schillernden Amateurkarriere kam sie auch bei den US Women’s Open und den Women’s British Open bereits zu Majorstarts. Dass sie mit 22 Jahren schließlich absolut bereit ist in den Profizirkus einzusteigen, bewies sie bei den Czech Ladies Open im Rahmen der Ladies European Tour Ende Juni, denn bei ihrem Debüt auf der LET wurde sie auf Anhieb starke 6. und kämpfte nahezu bis zum Schluss sogar um den Sieg mit. Auch eine Woche später in Deutschland stemmte sie den Cut und beendete das Turnier schlussendlich auf Platz 32.
„Mein Ziel ist die Nummer 1 der Welt, ich möchte Majors gewinnen.“ Dieser Satz, der auf ihrer eigenen Homepage sofort ins Auge sticht, beschreibt wohl am Allerbesten den Ehrgeiz des heimischen Nachwuchsjuwels. Bereits früh machte sie klar, dass sie alles dem Ziel einer LPGA Tourcard unterordnen wird, wo sie ab Oktober auch in der 2nd Stage der Tourschool einsteigen wird um eben dies erreichen. Sozusagen um den „Formaufbau“ voranzutreiben steht sie ab 26. August bei den Skaftö Open auf der Ladies European Tour erstmals als Proette am Abschlag, womit es nun auch an der Zeit ist finanziell die Früchte der harten Arbeit zu ernten.